Als ich auf Zypern ankam, freute ich mich, auf das Meer, die verwunschenen, verwinkelten Gassen und das exotische, orientalische Lebensgefühl. Vor dem Urlaub war ich jedoch nicht vorbereitet auf die Umgebung, die oft einfach aus Sträuchern und Sand bestand, auf das windige Klima, auf die Zerrissenheit des geteilten Landes. Vor allem nicht auf die zahllosen Tiere, die überall auf der Straße, in jedem Winkel, hinter jedem Haus zu leben schienen. Nicht nur Straßenhunde, die ich dennoch streichelte und kraulte, fütterte und fotografierte, sondern auch Straßenkatzen waren überall.

Sie saßen auf Treppen, auf Mauern, unter Restaurant- und Cafétischen, unter Bäumen und am Straßenrand. Ich begann, eine Fotoserie zu erstellen, von dem Lebensgefühl, das sie zu vermitteln schienen: Entspanntheit, Zuhause, aber auch Verlorenheit, Einsamkeit und Melancholie.

Ich traf sie bei Besichtigungen von alten Burgruinen, in Innenstädten, bei Mittagspausen und wohin ich auch blickte. Eine Handvoll verschiedenfarbiger Katzenkinder spielte in bunten Blumentöpfen, mit Wasserschläuchen, mit alten Zeitungen und mit sich selbst. Sie schlichen um Hauswände, Sanddünen, Baumstämme und alte Eisentore.

Das Miauen verfolgte mich. Die Katzen waren hungrig, aufmerksam, zutraulich oder feindselig, scheu oder liefen mir durch die Straßen hinterher. Nichts erinnert mich so sehr an die Gefühle, die mich während dieser Woche beschäftigten, wie die Blicke dieser Katzen, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.

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