Das Wesen der Katze zu verstehen, zu durchschauen und sie, ähnlich einem Hund, als treues und loyales Haustier an sich zu binden, ist der unerfüllte Traum vieler Katzenliebhaber. Doch der Charakter von Katzen scheint sich grundsätzlich von dem anderer Haustiere zu unterscheiden: die Katze ist und bleibt ein Raubtier, mit untrüglichem, immer wachsamem Jagdinstinkt.
Selbstachtung
Mit großer Sorgfalt sieht man Haus- oder Straßenkatzen, aber auch ihre Verwandten, die großen Raubkatzen wie Löwen, Tiger oder Leoparden, sich um sich selbst kümmern: Sie lecken ihr Fell bis ins kleinste Detail glänzend feucht, sie schärfen ihre Krallen, sie ruhen sich aus. Und diese Erholung brauchen sie, denn Katzen sind Jäger. Nichts gewinnt ihre Aufmerksamkeit so sehr wie ein fliehendes Objekt, und sei es nur ein Lichtpunkt. Der Jagdinstinkt hat nichts mit ihren körperlichen Bedürfnissen wie Hunger zu tun; Katzen lieben es, Beute zu jagen und zu fangen. Die Trophäe wird dann gern stolz vorgelegt, wie die meisten Katzenbesitzer sicher wissen.
Schnurrende Löwen
Gerade Vögel sind ein beliebtes Beutetier bei Katzen in europäischem Raum. Doch auch andere Kleintiere wecken ihr Interesse. Jede noch so zahme Hauskatze wird den Anblick eines vorbeihuschenden Eichhörnchens durch die Fensterscheibe des Wohnzimmers nicht ertragen können. Sie würde sofort die Ohren aufstellen, lauschen, die Pfötchen zucken lassen und so schnell wie möglich hinterherrennen.
Denn egal wie kuschelig sie sind, wie liebevoll sie um unsere Beine streichen, wie gern sie an unserem Bauch schlafen: Katzen sind wilde, grausame Raubtiere. Katzen sind Löwen, ob sie nun brüllen oder schnurren mögen.